Digitale Souveränität in der Praxis: IKARUS und HarfangLab als Erfolgsbeispiel europäischer Cybersicherheit

3. Dezember, 2025

Digitale Souveränität ist ein Schlagwort, das rasant an Bedeutung gewonnen hat – und zugleich eines, das häufig unterschiedlich verstanden wird. Genau deshalb haben wir es bei unserem High-Level-Event in der Französischen Botschaft in Wien bewusst „strapaziert“: gemeinsam mit hochrangigen Vertreter:innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung.

In seiner Eröffnungsrede betonte S.E. Matthieu Peyraud, Französischer Botschafter in Österreich, wie sehr sich die Sicherheitslage verändert hat: Europa zähle heute zu den am stärksten im Cyberraum angegriffenen Regionen weltweit – und Europas Fähigkeit, Angriffe zu verhindern, auszuhalten und rasch zu überwinden, sei keine Kür mehr, sondern Voraussetzung für Sicherheit, Wohlstand und Vertrauen. Ebenso klar war sein Appell zur europäischen Handlungsfähigkeit: Dauerhafte europäische Sicherheit brauche eine solide industrielle und technologische Basis in Europa.

Unser Ziel war es, digitale Souveränität aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten – und zugleich zu zeigen, wie sie bereits heute Schritt für Schritt umgesetzt werden kann. Ein greifbares Beispiel dafür ist die bilaterale Erfolgsgeschichte von IKARUS und HarfangLab, die unsere CEOs im Anschluss vorgestellt haben.

Strategische Autonomie: IKARUS & HarfangLab als Erfolgsbeispiel

„Ich mag den Begriff digitale Souveränität nicht – ich spreche lieber von strategischer Autonomie“, stellt Grégoire Germain, CEO von HarfangLab, eingehend klar. Denn Autonomie bedeutet Handlungsfähigkeit – und diese entsteht nicht von selbst. Sie braucht Entscheidungen auf Management-Ebene, bewusst in europäische Technologien zu investieren.

Joe Pichlmayr, CEO von IKARUS, hob einen weiteren strategischen Nutzen hervor: Ein wachsendes europäisches Sensornetzwerk ermögliche es, eigene europäische Threat Intelligence zu entwickeln – präziser, schneller und unabhängig von nicht-europäischen Datenquellen. „Digitale Autonomie entsteht nicht nur durch weniger Abhängigkeit, sondern auch durch mehr eigene Fähigkeiten und Daten“, so Pichlmayr.

Gemeinsam verfolgen IKARUS und HarfangLab eine klare Vision: ein leistungsfähiges europäisches Cybersecurity-Ökosystem als unabhängige Alternative zu den vorherrschenden Tech-Anbietern aufzubauen – gestützt auf Allianzen, Spezialisierung und die Bündelung europäischer Stärken.

Expertenpanel: Was digitale Souveränität für Europa heute bedeutet

Unter der souveränen Moderation von Birgit Fenderl kamen im Expertenpanel unterschiedliche Perspektiven zusammen. Die folgenden Punkte greifen einige der zentralen Themen auf, die wir diskutiert haben.

Günter Koinegg, Leiter Global Cybersecurity Services bei Atos und ECSO-Board-Member, erinnerte daran, dass ein sehr großer Teil europäischer Investitionen derzeit in US-Technologien fließt. Das sei keine Qualitätsfrage – Europa verfüge über Technologien, Ausbildung und Forschung auf höchstem Niveau. Die Herausforderung liege eher darin, diese Stärken zu skalieren und in die Praxis zu bringen.

Auch Horst Bischof, Rektor der TU Graz und Vertreter einer der führenden europäischen Universitäten im Europe habe die besten Forscher:innen und Techniker:innen – doch Skalierbarkeit und vor allem Geschwindigkeit blieben zentrale Engpässe. Künstliche Intelligenz habe das Rennen zwischen Angriff und Verteidigung weiter beschleunigt, Europas Systeme müssen Schritt halten.

Aus rechtlicher Sicht wies Andreas Eustacchio, Rechtsanwalt mit Schwerpunkt u.a. auf IT, KI und Cybersicherheit, auf eine weitere Spannung hin: Die technologische Entwicklung schreitet schneller voran als Gesetzgebung. Regulatorische Rahmen wie der Cyber Resilience Act oder NIS2 seien wichtige Impulsgeber – doch Compliance durch Angst vor Strafe sei der falsche Weg. Entscheidend sei, dass Unternehmen den realen Schaden mangelnder Cybersicherheit nachvollziehen: Vorfälle und Systemwiederherstellungen verursachen enorme Kosten und bedrohen die Geschäftskontinuität.

Andreas Grigull, Sales Director Corporate Central Europe bei OVHcloud, zeigte sich optimistisch. Digitale Souveränität – und damit Autonomie und Resilienz – ist aus seiner Sicht eine Voraussetzung für Europa, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Europa könne die aktuellen Hürden überwinden, wenn es Schritt für Schritt vorangehen, den Mut habe, eigene Technologien konsequent zu nutzen, und an sich zu glaube.

Was wir aus dem Abend mitnehmen

Die Diskussion machte eines sehr klar: Die Voraussetzungen für digitale Souveränität sind vorhanden. Europas Herausforderung ist nicht fehlendes Wissen oder Können, sondern die konsequente und vor allem schnelle Umsetzung.

Beim anschließenden Networking wurde zudem deutlich, wie groß das Interesse an konkreten nächsten Schritten ist – und wie wertvoll der offene Austausch über Organisations- und Fachgrenzen hinweg bleibt.

Was es braucht, um Europas Weg nach vorne zu unterstützen und beschleunigen:

  • Weniger Hürden zwischen Mitgliedsstaaten, etwa durch harmonisierte Gesetzesumsetzungen
  • Starke Partnerschaften zwischen europäischen Organisationen zur Bündelung der jeweiligen Kräfte und Stärkung des europäischen Mindsets
  • Gezielte und langfristige Förderprogramme, die Talente und Start-ups nicht nur anschieben, sondern halten
  • Eine Europe-first-Perspektive in öffentlicher und privater Beschaffung, um europäische Lösungen systematisch zu skalieren

Digitale Souveränität bleibt ein wichtiges Schlagwort – jedoch eines, das in die Praxis umgesetzt werden kann und soll.

Praxistipp:

Wer den ersten Schritt in Richtung digitale Souveränität am Endpoint gehen möchte: Unser kommendes Webinar bietet Praxiseinblicke und eine Live-Demo unserer österreichisch-französischen EDR & EPP-Lösung.

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